16.5.14

O Bethlehem, du kleine Stadt – wo sind alle deine Christen?

Unbekannte Tatsachen palästinensischer Christen, die nicht erzählt werden


Inmitten der Unzahl von Geschichten, die von denen erzählt werden, die sich über den palästinensisch-israelischen Konflikt äußern, gibt es auch noch eine Stimme, die komplett untergegangen ist. Es ist die Stimme der verfolgten palästinensischen Christen, die zwischen allen Stühlen sitzen. Ja sicher, da gibt es "Sabeel" und "Kairos" und dergleichen, aber diese setzen sich nicht für alle Christen in den palästinensischen Gebieten ein - genau genommen überhaupt nicht.

Um einen Eindruck dieser aufkommenden Tragödie zu bekommen, muss man nur auf die Statistiken schauen. 1931 hat eine britische Erhebung ergeben, dass die christliche Bevölkerung vom Gebiet Bethlehem bei 81% liegt. In den späten 80er Jahren kurz vor der ersten Intifada war die Bevölkerung der Christen immerhin noch 85%, heute sind nur noch 7% Christen und sie nehmen rapide ab.

"Wir nehmen an, dass es in fünf Jahren keine Christen in Bethlehem mehr geben wird", sagt der Pastor einer evangelikalen Untergrundkirche. Seine Kirche hält Versammlungen aus Sicherheitsgründen im Geheimen ab. In Ramallah, der Hauptstadt, gab es 1931 90% Christen, wogegen diese Stadt jetzt islamisch ist. Kritiker behaupten die Christen seien wegen der israelischen Besatzung geflohen. Man sieht aber bei genauer Betrachtung, dass das nicht ganz stimmt. Die Gesamtbevölkerung der palästinensischen Gebiete nimmt Jahr für Jahr um 2,2% zu.

Bethlehem

Ein junger Palästinenser textete mir neulich und sagte: "Wir wollen nicht unter einer PA-Kontrolle leben, wir wollen unter israelischer Herrschaft leben. Wir wollen, das Israel Bethlehem einnimmt, denn das ist besser für uns Christen." 
Die Fakten sind, das heute Gaza 99,99% islamisch ist. Gaza wird von der Hamas regiert, die von einigen westlichen Regierungen als terroristische Gruppe bezeichnet worden ist; eine Partei, die dem winzigen christlichen Überrest, der sich auf 1.300 Menschen von 1,7 Millionen beziffert, die Sharia aufzwingt!

Die Westbank, oder Judäa und Samaria ist zu 95,2% muslimisch. Wenn man also die Gesamtsituation betrachtet, muss man bedenken, dass die palästinensischen Gebiete im wesentlichen islamische Staaten sind und wie bei den benachbarten Cousins, die ideologisch gleich gestrickt sind, nimmt die Radikalisierung der islamischen Kräfte beständig zu; das wiederum führt zu Verfolgung und Diskriminierung der übrigen Christen. 
Ein anderer unserer Kontakte sprach die selbe Botschaft so aus: "Ich wünschte wirklich, dass Israel Bethlehem einnehmen und die Kontrolle darüber übernehmen würde."
Ich fragte warum und bekam das als Antwort: "Der Islam versucht uns aus dem Land hinaus zu drängen und haben uns getötet. Sie nehmen uns alles."

Einen der erstaunlichsten Kommentare, die ich von vielen Palästinensern hörte, ist, "Israels Besatzung ist unser Schutz." 
Viele Christen der Westbank, die mitbekommen haben, was im Gazastreifen passiert ist, sehen Israel als einzige hindernde Kraft, die den Islam in Schach hält. Sie sehen auch, was in Syrien, Jordanien, Irak und Ägypten geschieht. 
Kürzlich erst, Ende Oktober, habe ich extrem erschreckende Videos aus Syrien von drei Christen bekommen, die vor einer johlenden Menge junger Männer und Jugendlichen öffentlich enthauptet worden waren - nur weil sie Christen waren. Als die Messer durch ihre Kehlen fuhren brüllte ein aufgeheizte Meute "Allah hu akbar", während eine Schar Mobiltelefone diesen Moment für die Nachwelt aufzeichnete.

Nonnen des griechisch-orthodoxen Klosters in Betanien schickten dem Palästinenser Präsidenten Mahmoud Abbas einen Brief, in dem sie ihn inständig baten auf die eskalierenden Attacken auf das christliche Haus zu reagieren, das das Werfen von Steinen, zerbrochene Scheiben, Diebstahl und Plünderungen auf dem Klostergelände beinhaltete. "Jemand will uns hier vertreiben", schrieb Schwester Ibraxia an Abbas, "aber wir werden nicht fliehen." Wie es auch zunehmend bei anderen Klöstern der Fall ist - wie das Kloster aus dem fünften Jahrhundert in der Türkei - hat, nach Angaben von Christen dort, eine muslimische palästinensische Familie das Land des Klosters "eigenmächtig" für sich gefordert!

Das Problem mit Organisationen wie Kairos und Sabeel, die behaupten die Christen zu repräsentieren, ist, dass indem sie die weitgefassten politischen und meistens Anti-israelischen Geschichten unterstützen, sie die Position der muslimischen PA verstärken. Das wird am Ende der Christen Schaden sein, denn, wie man es jetzt schon überall sehen kann, werden am Ende die Radikalen versuchen, die christlichen Institutionen zu vertreiben. Das ist einfach nicht logisch - sie schießen sich selbst ins Bein - und die Geschichte lehrt, dass Apeasement mit Arabern nicht funktioniert, die es nur als Schwäche sehen.

Die Kirche muss aufstehen und für Wahrheit und Gottes Gerechtigkeit eintreten. Egal was falsch oder richtig auf beiden Seiten ist, Kairos, Sabeel und all die anderen christlichen  NGOs und Gruppen, die dort operieren müssen die palästinensischen Christen ermutigen, sich zuallererst unter das Wort Gottes zu stellen, so wie es in Hebräer heißt: "Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!" (Hebräer 12,14) Gott kann Gebete von denen, die entgegengesetzt zu seinem Willen leben, nicht erhören.

Als Christ muss ich deshalb die Leute fragen: "Warum versucht ihr den Splitter aus dem Auge Israels zu nehmen, wenn in eurem Auge ein Balken ist?"

"Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!" Matthäus 5,9  

Original:

O little town of Bethlehem – where are all your Christians?,HEART of Sussex


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