12.7.14

Messianische Juden, Arabische Christen treffen sich in Zeiten von Gewalt und Wut

"Mit Arabern tanzen? Mit ihnen lachen? Das sind doch Leute, die ich mein Leben lang gehasst habe!" sagt Chava, ein messianisch-jüdisches Mädchen, die in einer jüdisch orthodoxen Familie in Israel aufgewachsen ist. Chava nahm an einer dreitägigen Zusammenkunft teil, wo sie in Haifa mit geschätzten 1000 messianische jüdischen und arabisch-christlichen Jugendlichen und Erwachsenen zusammentraf.

In einer Zeit, wo mörderische Entführungen, gewaltätige Ausschreitungen und ein sich entwickelnder Krieg in Gaza die Spannungen zum Überkochen bringen, kamen diese jungen Leute noch ganz aufgewühlt in heftigen Emontionen von dem arabisch-israelischen Konflikt bei der Konferenz an.
"Diese jungen Leute tragen innerlich Verletzungen wegen der vergangenen Gewalt hier in Israel", sagt Rick Ridings, der Organisator der jährlichen Elav Konferenz. "Vielen von ihnen dachten, dass sie mit den Gefühlen zurechtkommen, aber wegen der Entführungen und Tötungen sind sie voller Schmerz, auf beiden Seiten."

Für Chava, die in einem jüdisch-orthodoxen Ghetto aufgewachsen ist, war es neu, in so engen Quartieren mit Arabern zusammen zu sein. "Ich bin immer mit meiner Familie zur Klagemauer gegangen und dann haben wir gebetet, dass den Arabern Schlimmes wiederfährt", erinnert sie sich. "Wir sehen die Araber als schlechte Menschen an. Aber als ich sie jetzt zu Gott beten sah und sie in hebräisch und dann in arabisch Gott loben sah, hat Gott mein Herz berührt. Sie sind die verlorenen Brüder und Schwestern, die ich schon immer gesucht habe", sagt sie.

Ridings, der diese Treffen seit 2007 organisiert, war sich nicht mal sicher, ob die jungen Araber und Juden in solch angespannten Zeiten zusammen sein wollten. "Ich wusste nicht, ob die palästinensischen Araber überhaupt kommen konnten - oder wollten," sagt er. "Aber auf wundersame Weise, mit hohen Sicherheitsvorkehrungen, konnten etwa 50 palästinensische Gläubige kommen."


"Das waren die bedeutsamsten Zeiten, die ich hier bei der Konferenz erlebt habe," erzählt Ridings israel today. "Vielleicht hat die Situation die jungen Leute erst dazu gebracht, über das, was normalerweise Probleme bereitet, hinwegzukommen. Das war alles echt, kein gekünsteltes Programm."

Für viele der jungen Gläubigen war es das erste Mal, dass sie so eine tiefgreifende Begegnung mit der "anderen Seite" hatten. Als dann ein arabischer Christ, der in Gaza aufgewachsen war und ein junger messianischer Israeli mit einander ihre Erfahrungen mit Gott austauschten, war das eine Hilfe für die anderen, sich zu öffnen und über das zu sprechen, was sie wirklich empfinden, ganz ehrlich den andern mitzuteilen, was in der Armee erlebt hatten oder mit Freunden, die von Terroristen getötet worden waren.

"Als ich die Füße meiner arabischen Schwester wusch, konnte ich um Vergebung bitten für die Weise, wie meine Familie und mein Volk die Araber sehen", sagt Chava. "Sie dann zu hören, dass sie mir vergibt und dass sie mich liebt, war so heilsam. Das war die Liebe Jeshuahs, nichts anderes. Ich hatte noch nie eine arabische Freundin. Jetzt bin ich im täglichen Kontakt mit meinen Schwestern aus Ramallah, Jordanien und dem Libanon," lächelt sie.
"Nachdem ich meine Geschichte erzählt hatte," erzählt Chava weiter, "kam ein arabisches Mädchen auf mich zu und sagte mir, dass sie religiöse Juden hasste, wo immer sie welche sah. Auch sie hatte zum ersten Mal Kontakt mit jemanden mit einem orthodox-religiösen Hintergrund. Sie stürmte auf mich zu, bat um Vergebung und bat mich für sie zu beten, dass sie Liebe für mein Volk empfinden konnte."

Ridings erklärt, was die Vision solcher Treffen ist: "ein sicheres Umfeld für jüdische, arabische und palästinensische Jugendliche zu schaffen, wo sie persönliche Begegnungen mit dem Herrn haben können, Ihm in Anbetung und Lobpreis dienen können, wo sie in Einheit wachsen und angeregt werden im Reich Gottes zu dienen auf allen Ebenen der Gesellschaft."

Am letzten Abend der Konferenz, erzählte ein junger messianischer Jude allen von seinen Erfahrungen als er drei Monate in Syrien verbrachte, um Kriegsflüchtlingen zu helfen. Das Treffen endete mit einem Aufruf für die jungen Leute, hinzugehen und das kraftvolle Zeugnis weiterzugeben, was Jeshua für unsere zerrissene Welt tun kann.

Rick Ridings ist der Gründer und Leiter von "Sukkat Hallel" einer 24-Stunden Gebetsbewegung in Jerusalem. 
Die jährliche Elav Konferenz fand dieses Jahr Anfang Juli 2014 statt.
Rick Ridings predigt

10.07.204
von David Lazarus israel today

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